Donnerstag, 29. Dezember 2011


Frostnacht

Taubenetzt des Baumes Äste
Verlieren sich in frostige Nacht

Wenn der Morgen graut ganz still
Bleiben eisig Tränen dann zurück

Milder Sonnenschein taut leis sie auf
lässt sie ins liebende Herz hinein

Die gefrorenen Tränen einer Nacht
Aus tiefster Liebe sie entstanden

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 23. Dezember 2011


Schneesturm

Undurchsichtig und verschwommen
Unfassbar im Windesrausch
Wirbelt Schnee durch Raum und Zeit

Angetrieben durch Gedankenstürme
Aus dunklen Welten zeitlos fern
Überdecken Flocken weich und fein

Weiss und unbefleckt so rein und hell
Liegt unsere Welt nun da im Licht
In zartestem Hauch von Geborgenheit

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 22. Dezember 2011


Klänge des Winters

Ist es nicht faszinierend, dem krachenden und ächzenden Eis
vom gefrorenen See zu lauschen,
wenn milder Sonnenschein ihm Spannung verleiht?

Ist es nicht schön, dem Flügelschlag des Reihers zu lauschen,
wenn er sich in die Lüfte erhebt?

Ist es nicht ein feiner Klang, wenn Schnee vom hohen Aste
in die Stille fällt?

Ist es nicht ein leises Lied der Hoffnung, das gurgelnd uns
das Bächlein singt?

Die Klänge des Winters, leicht schwebend und dumpf,
zart und leise,
um die Natur ja nicht aus ihrem Winterschlaf zu wecken!

...eine stille Melodie des Winters...

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 17. Dezember 2011


Winterstille

Stille verliert sich in die Kälte
Wie eine Spur im Schnee
Führt zurück in eine weite
Unendlich weiße Landschaft

Erinnerung ist Vergangenheit
Weich und glitzernd die Zukunft
Wohin auch die Spur sich verliert
Sie kehrt zurück woher sie kam

Verliert sich in dumpfer Kälte
Die Spur im weißen Schnee
Führt hinaus in die Weite
In glitzernde Unendlichkeit

© Hans-Peter Zürcher

Mittwoch, 14. Dezember 2011


Zwielicht

Erst war es nur ein kleines Licht
Das rötlich durch die Bäume bricht

Als wär’s ein schwebend’ Feuerlein
Aus einem liebend’ Herzensschein

Entfacht durch Amors Liebesspeer
Entsteht ein gleißend’ Lichtemeer

Verbindend über Feld und Wald
Verbreitet sich als Zwielicht bald

© Hans-Peter Zürcher

Montag, 12. Dezember 2011


Fließende Wasser

Einem Gemälde gleich
halten sie im Bilde inne,
lassen unseren Gedanken
ihren freien Lauf.

Derweil die Wasser
weiter fließen,
im ewigen Kreislauf
des Seins...

© Hans-Peter Zürcher

Sonntag, 11. Dezember 2011


Blütenglanz des Wahnsinns

... oder Gedanken zum Advent

Was unsere überaus zivilisierte
Und fortschrittliche Gesellschaft
Bis heute fertiggebracht hat ist ein
Klägliches Scheitern seiner selbst.

Sich bereichern und Schulden machen
Sind rechtens und in der Politik legal
Auch in der Wirtschaft ist’s erlaubt
Doch nicht beim kleinen Manne.

Fortschritt sind Atome und Chemie
Reichtum und Wohlstand sei für Alle
Doch gemeint sind wohl die Reichen
Das Volk hockt vergiftet auf dem Müll

Mit selbstmörderischer Heuchelei
Größenwahn und Selbstüberschätzung
Wird ohne jegliche Ethik drauflos gelebt
Egal die Folgen und wie hoch der Preis.

So zerstört sich die Menschheit von alleine
Und mit sich auch die Natur und die Welt
Angeführt von all den Größen aus Wirtschaft
Der Politik und all der heiligen Religionen.

Seit Jahrhunderten reden sie von Frieden
Und auch von Einigkeit und Harmonie
Demokratie und Freiheit sei gegeben
Auch geschützt sind Mensch und Tier.

Anlässlich von Konferenzen und Synoden
Wird viel geredet festgehalten im Protokoll
Wie irre reisen sie zerstörend um die Welt
Wirtschafts- und Klimagipfel sind ihr Ziel.

Politiker, Wirtschaftsführer und Professoren
Schuften Tag und Nacht an den Problemen
Halten lange Reden logieren in teuren Suiten
Uneinigkeiten wie immer sind das Resultat.

Derweil verhungern Millionen Menschen
Millionen werden gefoltert und gemordet
Zerstört werden weiter Umwelt und Natur
Wird ausgebeutet was uns am Leben hält
Oh wie schön sind all die Reden
an die sich dann niemand hält...

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 9. Dezember 2011


Eisblumen

Nun blüh’n sie wieder schön und fein
Die eisigen kleinen Blümelein

Auf Fensterscheiben und im Garten
Voller Pracht und in vielerlei Arten

Umspült von lichten Nebelschwaden
Lässt’s die Blumen im Taue baden

Der Frostnacht entwichene Eisesluft
Lässt erstarren die feuchte Kluft

Auch manches Herz in tiefer Trauer
Erlag des Frostes kaltem Schauer

Der Liebe Wärme nur lässt es tauen
Um so große Freude aufzubauen

So auch die letzen Gartenrosen fein
Blühen auf in ihrem vergänglich' sein

Und die Eisblumen mit ihrer Pracht
Die freuen sich auf eine eisige Nacht

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 8. Dezember 2011


Mein Freund der Baum

Heftig bläst ein stürmisch Winterwind
Lässt letzte braune Blätter wirbeln
Des Sommers kühlend Schattenkind

Im Frühling aus dem Schlaf erwacht
Aus tausend kleinen Knospen braun
Entrollt er seiner Blätter grüne Pracht

Manch Sommer stand er da der Baum
In seinem mächtig grünen Kleide
Gab Mensch und Tieren Schutz und Raum

Auch ich lieb ihn er schenkt mir Kraft
Ein guter Freund ist er mir geworden
Dieser Baum mit seiner Blätterpracht

Jetzt steht er da mit nackten Armen
Allein im Sturm auf weiter Flur
Als ob er flehend bittet um Erbarmen

Es tobt ein Sturm es heult der Wind
Lässt Baum und Geäst erzittern
Ein Käuzchen ruft es weint ein Kind

Am nächsten Morgen stumm und taub
Liegt er nun geknickt am Boden
Gebettet auf sein braun gefärbtes Laub

© Hans-Peter Zürcher

Dienstag, 6. Dezember 2011


Im stillen Dom

In die Weite eines großen Dom
Spielt die Stille ihren feinen Ton
In sanften Wellen von da bis dort
Erfassen sie diesen geweihten Ort

Eine Orgel beginnt leise zu klingen
Als ob tausend Engelstimmen singen
Durch Raum und Zeit sie schweben
Wenn ihre feinen Klänge sich verweben

Bässe vibrieren und brechen die Zeit
Ihr Echo entschwebt in Unendlichkeit
Flöten spielen es schallt sie Posaune
Akkorde verhallen im weiten Raume

In diesem großen weiten Dom
Kehrt wieder Stille ein als feiner Ton
In sanften Wellen von da bis dort
Erfassen sie diesen geweihten Ort

© Hans-Peter Zürcher

Montag, 5. Dezember 2011


Wenn all...

Wenn all die Politiker ihren Versprechungen einhalten würden
anstatt zu leugnen und zu verdrehen

Wenn all die Wirtschaftbosse richtig arbeiten würden
anstatt ihre Mitarbeiter auszunützen

Wenn all die Religionen ihre Philosophie leben würden
anstatt zu missionieren

Wenn all die Menschen Vernunft walten lassen würden
anstatt zu sich zu bekriegen

Wenn all die Natur gehegt und gepflegt werden würde
anstatt ausgebeutet und zerstört

Wenn all die tiefe Liebe auch gelebt werden würde
anstatt nur zelebriert und geheuchelt

Dann könnte das viel gelobte Paradis 
auf dieser Erde erlebt werden...

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 3. Dezember 2011


Gedanken über Gedanken

Gedanken belasten
Gedanken schmerzen
Gedanken die sind

Sie müssen

ertragen und
gelebt werden
...

Gedanken erwärmen
Gedanken befreien
Gedanken die sind

Sie können

aufgenommen und
fallengelassen werden
...

Gedanken erfrischen
Gedanken beruhigen
Gedanken die sind

Sie werden

einbehalten und
ausgesprochen
...

Gedanken umschwärmen
Gedanken durchleben
Gedanken die sind

Sie

Verlassen und
Entkommen unsere

... GEDANKEN

© Hans-Peter Zürcher